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MUSICA GETUTSCHT: Effetti meravigliosi am 18/02/2023

Effetti meravigliosi – Wundersame Musik des italienischen Frühbarock Werke von u.a. Giovanni Girolamo Kapsberger, Claudio Monteverdi und Paolo Quagliati Viola Blache & Erika Tandiono | Canto William Shelton | Alto Mirko Ludwig | Tenore Sebastian Myrus | Basso Mechthild Karkow & Rebecca Raimondi | Violine Bernhard Reichel | Chitarrone Julius Lorscheider | Cembalo Das Eröffnungskonzert des Konzertzyklus 2023 widmet sich der berühmten römischen „Accademia degli Umoristi“. Im Jahr 1600 gegründet, regulierte sie wie kaum eine andere Institution das intellektuelle Leben Roms und nahm eine herausragende Stellung in der Förderung von Dichtung, Malerei und Musik ein. Kunstgeschichtlich verbindet man die „Accademia degli Umoristi“ vor allem mit dem berühmten Dichter Giambattista Marino, dem geistigen Vater der „meraviglia“. Im Mittelpunkt seiner neuen Ästhetik stand das „Concetto“, der scharfsinnige Einfall. Poesie sollte mit Hilfe von Sprachspielen wie Rätseln, Anagrammen und bizarren Metaphern, die sich wie ein Mosaik über die in den Hintergrund rückende Handlung legen, zum Staunen und Wundern anregen. So auch die Musik: In der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts wurden Giambattista Marinos neuartigen Texte umgehend zum bevorzugten Repertoire der Komponist*innen. Mit der literarischen Vorlage änderte sich auch die Musik selbst schlagartig und machte sich ebenso auf die Suche nach der „meraviglia“. „Musica getutscht“ erweckt in seinem Konzertprogramm den Geist der „Accademia“ und präsentiert Musik, die während der Treffen gespielt und diskutiert wurde. Neben Instrumentalmusik und Madrigalen nach Texten von Giambattista Marino, erklingt die (kurze) erste römische Oper „Il carro di fedeltà d’amore“ von Paolo Quagliati aus dem Jahr 1606.